Meir Gabriel Mehrer

Das Grab von Rabbi Meir Gabriel Mehrer und seiner Frau Retta auf dem Mt. Hebron Cemetery im New Yorker Stadtteil Queens.

Im Jahr 1938 war Meir Gabriel Mehrer als Rabbiner des Jubiläumstempels gleichzeitig „Bezirksrabbiner des 4. und 5. Bezirks“.1 Zuvor war er seit 1912 in Krems, Horn und Waidhofen an der Thaya tätig gewesen.2 Zwischen 1938 und 1939 wohnte er in der Seisgasse 7 auf der Wieden.3

Nachdem Mehrer im Zuge des Novemberpogroms verhaftet wurde,4 gelang ihm Anfang 1940 noch gemeinsam mit seiner Frau Retta die Flucht in die USA.5 Nur ein Jahr später, im Mai 1941, starb Retta Mehrer in New York. Im Mann Meir Gabriel blieb in der Stadt, erlebte noch die Niederlage des „Dritten Reiches“ und starb drei Jahre nach Kriegsende im November 1948.6.

 Matthias Kamleitner

  1. 1) Vgl. Martens/Peter, Synagogen, 82; Auswanderungsfragebogen (AFB)-Nr. 2824, E. Rosenbaum, 11. 5. 1938. Archiv der IKG Wien, Bestand Jerusalem, A/W 2589,8.
  2. 2) Vgl. Eva Zeindl, Die Israelitische Kultusgemeinde Horn, Dipl. Arb., Wien 2008, 28f.
  3. 3) Vgl. AFB-Nr. 2824, E. Rosenbaum; Verzeichnis der in Wien lebenden Juden nach dem Stand vom 15  9. 1939. Archiv der IKG Wien, Bestand Jerusalem, A/W 398,12.
  4. 4) Vgl. Schreiben der IKG an die Zentralstelle für Jüdische Auswanderung mit der Bitte um Mäßigung des Terrors vom 11. 11. 1938, zit. n. Susanne Heim (Hg.), Die Verfolgung und Ermordung der Europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Band 2, München 2009, 393–397, 394.
  5. 5) Vgl. New York, Passenger Lists, 1820–1957, Ancestry, URL: http://search.anchestry.com (abgerufen am 1. 10. 2015).
  6. 6) Vgl. New York, Death Index, 1862–1948, Ancestry, URL: http://search.anchestry.com (abgerufen am 1. 10. 2015).

Schicksale